Yoga ist ein Zustand. Der Zustand von Einheit zwischen Körper, Geist und Seele. Jeder Mensch ist mit Yoga geboren, kann aber aufgrund der eigenen Unwissenheit diesen Zustand nicht bewußt erfahren. Yoga war bereits vor Tausenden von Jahren den Rishis (Rishi - ein Mensch mit richtigem Wissen) bekannt und wurde als Wissen von Lehrer zu Schüler weitergegeben. Vor etwa 2000 Jahren wurde Yoga auch schriftlich zusammengefasst - in den Yogasutren von Rishi Patañjali. Im zweiten Yogasutrā schreibt er:

yogaś citta-vṛtti nirodhaḥ |

Die Bedeutung von diesem Sutra kann man wie folgt zusammenfassen: Wenn jemand Yoga erreicht, werden alle Geistes- und Gemütszustände versiegelt und lösen sich in der Seele auf. ¹

Aus diesem Sloka (Vers) wird ersichtlich, dass Yoga ein Zustand ist. Deshalb kann ihn jeder Mensch erreichen. Was jedoch die meisten Menschen daran hindert, dies zu tun, sind die eigene Unwissenheit und Faulheit. Dies sind die größten Feinde des Menschen, denn sie binden uns an unsere schlechten Gewohnheiten und mindern unsere Unterscheidungskraft.

Regelmäßige Hatha-Yoga Praxis hilft uns, unseren Körper gesund zu erhalten und innere Ruhe zu finden. Die āsanas (körperliche Stellungen) regen gleichzeitig die körperliche und die geistige Entwicklung an. Sie stärken die Willenskraft und helfen negative Gedanken zu überwinden. Die Wurzel der meisten körperlichen Krankheiten befinden sich in unserem Geist. Durch das Üben von āsanas ist es möglich, die Wurzel dieser Krankheiten  von innen her auszureißen.

Im Yoga glaubt man nicht daran, dass die Entwicklung von Muskeln das Zeichen für eine gute Gesundheit ist. Wenn alle Systeme und Organe des Körpers perfekt und harmonisch miteinander arbeiten, wenn geistige Ausgewogenheit und Zufriedenheit vorhanden sind, nur dann erfreut man sich einer guten Gesundheit und wird frei von Krankheiten.²

 


1,2 (Yogamrita - Die Essenz des Yoga, Yogi Paramapadma Dhirananda, Kriya-Verlag, 2004)